Eine Impfung ist die wichtigste vorbeugende Maßnahme,um ein Kaninchen vor Infektionskrankheiten zu schützen.Es lassen sich zwei Formen von Impfungen unterscheiden:die aktive und die passive immunusierung.Bei der aktiven Immunisierung erhält das Kaninchen abgeschwächte,abgetötete oder in Bruchstücke gespaltene nicht infektiöse Antigene,die sein Immunsysten zur Bildung spezifischer Antikörper anregen.Ziel der aktiven Immunisierung ist ein spezifischer,langfristiger Schutz (Immuntität) gegen Infektionserreger.Der nachteil bei dieser Form der Impfung ist,dass der Körper des Kaninchen für die Bildung der Antikörper einige Tage bis Wochen benötigt.
Die „Ständige Impfkommission Vet.“ empfiehlt, das Kaninchen gegen folgende Krankheiten impfen zu lassen:
Eine Myxomatose beim Kaninchen (kaninchenpest,Kaninchenseuche) ist eine Erkrankung,die durch Viren (Leporipox-Viren) ausgelöst wird.Eine Myxomatose ist für Kaninchen sehr ansteckend.
Überträger der Viren sind Insekten,vor allem Kaninchenflöhe und Stechmücken.Die Kaninchen können sich auch durch direkten Kontakt mit erkrankten Artgenossen oder über mit Erreger beschmutztes Futter anstecken.
Bei der Kaninchenpest ist die Haut des Kaninchen stellenweise knotig verändert.Auch fällt bei einer Myxomatose auf,dass die Augenlider und häufig auch die Geschlechtsorgane geschwollen sind.Es ist sinnvoll,sein Kaninchengegen die Myxomatose-viren impfen zu lassen.FürdenMenschen-ebensofür Hund,Kaze und andere haustiere-sind die Viren ungefährlich.
Für die RHD besteht aktuell das Problem, daß sie von zwei verschiedenen Erregern ausgelöst wird. Die „klassische“ RHD wird vom RHDV-Virus verursacht. Eine zweite Variante ist seit 2010 bekannt und wird vom RHDV-2 Virus hervorgerufen. Die Impfstoffe, die derzeit zur Verfügung stehen, schützen gut gegen RHDV. Einen ausreichenden Schutz gegen RHDV-2 können sie bei üblichem Impfschema jedoch nicht bieten.
Zunächst wird eine sogenannte Grundimmunisierung beim Kaninchen durchgeführt. Dabei erhält das Kaninchen mehrere Impfungen innerhalb von vier Wochen. Eine Grundimmunisierung bewirkt, dass das Kaninchen eine stabile Immunität gegen die verabreichten Impfstoffe aufbaut. Die „Ständige Impfkommission Vet.“ gibt folgende Impfempfehlungen
4. Woche: Myxomatose, RHD3 Wochen später: Myxomatose, RHD
Um die erreichte Immunität aufrecht zu erhalten, sind regelmäßige Wiederholungs-Impfungen (sog. Booster-Impfungen) beim Kaninchen erforderlich. Die „Ständige Impfkommission Vet.“ empfiehlt, die Impfungen gegen Myxomatose alle sechs Monate aufzufrischen. Lebt das Kaninchen in einer Umgebung, in dem diese Erkrankung verbreitet ist (Endemiegebiete), sind gegebenenfalls Wiederholungs-Impfungen im viermonatigen Rhythmus notwendig. Um auch gegen die RHDV-2 einen bestmöglichen Teilschutz zu erreichen, muss die Impfung gegen RHD mit den derzeit verfügbaren Impfstoffen ebenfalls alle sechs Monate wiederholt werden.
Darüber hinaus steht auch einen Impfstoff gegen Kaninchenschnupfen (Rhinitis contagiosa cuniculi) zur Verfügung. Die Impfung findet vor allem in Kaninchenzuchten Anwendung, da diese Erkrankung dort weit verbreitet ist. Es ist jedoch nicht sicher, wie effektiv die Impfung gegen Kaninchenschnupfen ist.
Es empfehlen sich jährliche Impfgespräche mit dem Tierarzt. Dieser ermittelt das Infektionsrisiko, dem das jeweilige Kaninchen ausgesetzt ist und erstellt anhand dessen einen individuellen Impfplan. Generell gilt: Insgesamt sollten mehr Kaninchen geimpft werden, das einzelne Kaninchen jedoch nur so oft wie nötig.